Umsetzung des Volksbegehrens Artenvielfalt: Wichtige Impulse, aber noch keine Trendwende

31.07.2020 – Die Insektenvielfalt in Bayern ist noch längst nicht gerettet. BUND Naturschutz Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu zieht gemischte Bilanz.

Trotz einer insgesamt schleppenden Umsetzung sind wir nicht unzufrieden, denn durch das Volksbegehren haben die Themen Artenvielfalt und Insektensterben im ganzen Landkreis viel mehr Aufmerksamkeit bekommen und auch bei uns im Landkreis hat sich einiges getan“, bilanziert Helmut Scharpf, Kreisvorsitzender des BN. Kommunen, Landwirte und VerbraucherInnen – viele haben im letzten Jahr angestoßen durch das Volksbegehren etwas zum Schutz der Insekten und der Artenvielfalt beigetragen. Herausragend ist hier vorallem das Engagement der Naturgemeinde Kettershausen, die bereits vor dem Volksbegehren in Sachen Artenvielfalt aktiv wurde und seitdem mit guten Beispiel vorangeht. Auch das BN Mitmach-Projekt „Jeder Quadratmeter zählt“ hat viele Menschen dazu motiviert, selbst etwas für den Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu unternehmen. Der Landkreis sowie 45 Gemeinden, aber auch einige Privatpersonen sind derzeit Mitglied im Landschaftspflegeverband und haben zahlreiche Flächen extensiviert und blütenreicher gestaltet, z. B. mit autochthonen Hecken, Streuobstwiesen oder Einsaatstreifen. Viele kommunale Flächen und auch das sogenannte „Straßenbegleitgrün“ werden vielerorts nun deutlich später gemäht und dadurch zunehmend bunter. „Bei einer frühen Mahd können keine Blüten und auch keine Samen ausgebildet werden. Für die Artenvielfalt ist ein später Schnittzeitpunkt deshalb ein enormer Gewinn“, erläutert BN-Geschäftsführerin Tina Melder. Dass viele der Flächen allerdings noch gemulcht werden, sieht sie kritisch: „Durch das Mulchen wird alles kurz und klein gehäckselt, nicht nur Pflanzen, sondern auch Insekten und Kleinlebewesen werden zerschreddert. Hier muss ein Umdenken stattfinden!“.

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