Nachbericht zum Themenabend „Kreislaufwirtschaft vor Ort: Ansätze für nachhaltiges Wirtschaften“ – Große Herausforderungen und gemeinsame Lösungsansätze für zirkuläre Geschäftsmodelle der Region
Kempten, 05.04.2025 – Im Rahmen der Ausstellung „Kreis statt Krise“ vom 28.2. bis 29.3. fanden drei Abendveranstaltungen statt. Dabei wurde die Transformation von linearen zu zirkulären Geschäftsmodellen unter verschiedenen Aspekten betrachtet. Den Abschluss der Veranstaltungsreihe, nach „Städte und Gemeinden im Kreislauf“ und „Tourismus im Kreislauf“, machte „Kreislaufwirtschaft vor Ort: Ansätze für nachhaltiges Wirtschaften“. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse und regte zu intensiven Diskussionen an.
Dritter Themenabend: Wirtschaft im Fokus

Petra Kreibich und Anne Kathrin Rochna von KAD – Veranstaltung erleben aus Kempten, Initiatorinnen von „Knock Knock – Tür auf für Kreislaufideen“ und der Wanderausstellung „Kreis statt Krise“ der Cradle to Cradle NGO, begrüßten die Teilnehmenden mit einem Einblick in die Ausstellung. Diese war die letzten vier Wochen im Hofgartensaal der Residenz und konnte über 550 Besucherinnen und Besuchern das Thema Kreislaufwirtschaft näherbringen, insbesondere Schulklassen.
Der dritte Themenabend der Veranstaltungsreihe, geplant und organisiert von Brit Doleschal (utoplan) und Cornelia Schambeck (Schambeck Consulting), rückte nun die Wirtschaft in den Fokus. Sebastian Spierling vom IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover gab mit seinem Impuls Einblicke aus der Forschung zu Kunststoffen und Kreislaufwirtschaft, unter anderem über Potenziale von Biokunststoffen und Rezyklaten, Abfallmengen und Ökobilanzen.
Aufklärungsarbeit, Neuorganisation der Wertstoffverwertung und der Produktlebenszyklen waren Ergebnisse der Thementische zu regionalen Herausforderungen und Lösungsansätzen.
Anschließend diskutierten Expertinnen und Experten an drei Thementischen über regionale Herausforderungen und Lösungsansätze in den Bereichen Verpackung, Pfand-/ Mehrwegsysteme und Textilien. Dabei wurde deutlich, dass die Kreislaufwirtschaft nicht nur Aufklärungsarbeit erfordert, sondern auch eine Neuorganisation der Wertstoffverwertung und der Produktlebenszyklen.
Textilien: Aufklärungsbedarf, Einsatz hochwertiger Textilien in Tourismusbetrieben, Firmenbekleidung und öffentlicher Einrichtungen
Die unterschiedlichen Sammelsysteme in der EU stellen eine Herausforderung dar. Lösungsansätze umfassen bspw. den Einsatz hochwertiger Textilien in Tourismusbetrieben, Firmenbekleidung und öffentlicher Einrichtungen, sowie eine bessere Aufklärung über Materialien und deren gezieltere Verwertung und Entsorgung.
Pfand- und Mehrwegsysteme: lokale Netzwerke und flächendeckende Lösungen sind notwendig
Es gibt zahlreiche Anbieter, aber nicht alle bieten die benötigten oder praktikable Varianten an. Lokale Netzwerke und flächendeckende Lösungen werden als notwendig erachtet. Die Einführung einer Verpackungssteuer für Einwegverpackungen in Tübingen, wurden als sinnvolle Maßnahmen diskutiert.
Verpackung: Materialvielfalt und die Problematik der Sortenreinheit sind zentrale Herausforderungen
Lösungsansätze wie Bewusstseinsbildung und Aufklärung, kürzere Transportwege, Kennzeichnung von Kunststoffsorten und der True Costing-Ansatz wurden als wichtige Schritte genannt. Der erste Schritt, die Begrifflichkeiten zu ändern: statt „Müll“ oder „Abfall“ in Zukunft von „Wertstoffen“ zu sprechen würde dem Potenzial deutlich gerechter werden.
Brit Doleschal, Inhaberin von utoplan, ist nach Gesprächen mit Teilnehmenden und dem ersten Eindruck der Ergebnisse der Thementische überzeugt: „Kontinuierliche Aufklärung und ein engerer Austausch zwischen den Akteuren wird unterstützen, zirkuläre Geschäftsmodelle zum Wohle der Umwelt und der Menschen in der Region weiter zu stärken.“
Veranstaltungsverantwortliche:
Eine Veranstaltung von Brit Doleschal (utoplan) in Kooperation mit Cornelia Schambeck (Schambeck Consulting), KAD – Veranstaltung erleben, ZAK-Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten und Allgäu GmbH.
Foto oben: Michaela Ziolko
Kontakt:
Brit Doleschal
(Inhaberin utoplan I sozial-ökologische Unternehmenskonzepte)
bd@utoplan.de
0831 697 316 08
www.utoplan.de